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SXSW 2018: Alle lieben Arnie

Der Secret Service bewacht die Tür des South Congress Café.

„Wer frühstückt hier?“, fragt sich Straßenmusiker James Anthony Johnson, der hier jeden Morgen seine Cowboy- und Folk-Songs spielt. Die Tür geht auf – und er tritt heraus. Der Terminator.

Arnold Schwarzenegger ist auf dem Weg zur SXSW. Zu gerne würde Johnson ein Foto mit dem Schauspieler und früheren kalifornischen Gouverneur machen, doch der seniorige Sänger im Cowboy-Look findet sein Handy nicht. Schwarzenegger lacht, klopft Johnson auf die Schulter und sagt seinen inzwischen legendären Terminator-Satz: „I’ll be back“.

Nicht nur für Johnson ist der inzwischen 70-jährige Schwarzenegger noch immer ein Star. Der Saal auf der Digitalmesse SXSW ist rappelvoll, als der Österreicher die Bühne betritt, springt die Menge auf, jubelt, klatscht, macht Fotos. Und das nicht nur, weil der Bodybuilder seine Filmkarriere inzwischen wiederbelebt hat.

Nein, er verkörpert in den Zeiten eines US-Präsidenten Donald Trump eine Art Politiker, nach der sich viele sehnen. Als Gouverneur von Kalifornien baute er Brücken zwischen seinen Republikanern und den Demokraten, kümmerte sich um Themen wie Umwelt und Gleichberechtigung. Klar, nicht alles lief reibungslos in seinen Jahren als Politiker, doch hat Schwarzenegger keine Probleme, eigene Fehler einzugestehen.

Ganz von der Politik lässt Schwarzenegger aber nicht. Sein neuer Plan: Er will die Ölindustrie verklagen – wegen Mordes. „Es gibt keinen Unterschied zur Tabakindustrie. Die Ölkonzerne wussten durch Studien seit 1959, dass ihre fossilen Brennstoffe einen Klimawandel auslösen und dieser Menschen tötet“.

Bis der Terminator diesen Gegner angehen kann, feuert er gegen Donald Trump, für den er sogar eine Ausnahme von der Ankündigung, nicht mehr für ein politisches Amt zu kandidieren, machen würde: „Ich würde vorschlagen, er macht wieder seine TV-Show ‚The Apprentice‘ und ich übernehme seinen Job – dann können die Menschen wieder ruhig schlafen.“

Fürchten muss Trump den Terminator als Gegenkandidaten bei der nächsten Wahl jedoch nicht, als eingebürgerter Österreicher kann Schwarzenegger nicht US-Präsident werden. Dabei gäbe es bei der SXSW einige potenzielle Wähler: Am Ende seines Auftritts schüttelt er so lange Hände, bis ein Mitarbeiter ihn bittet, die Bühne zu räumen.

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